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Vorwort | Entwicklung des Baus und Geschichte des Domes | Architektur | Wandmalerei Altäre | Einzelstehende Plastiken | Pastoforium | Kanzel | Orgel | Taufbecken    Bänke | Fenstern | Epitaphen und Mortuarien | Kunsthandwerkliche Denkmäler | Abschluß    Fotogalerie | Karte von Levoèa | Landkarte | Ausflüge in die Umgebung |
Architektur   Oben     Die Pfarrkirche des heiligen Jakob in Levoèa ist ein wichtiger Teil der Geschichte der slowakischen Architektur. Eine kunsthistorische Analyse beweist, dass mit diesem Bau eine neue gotische Architektur mit Modifikation des stufenweisigen Dreischiffes - pseudobasiliken Halle, in der Slowakei Einzug hielt. Zwischen dem mittleren und den Seitenschiffen ist ein Höhenunterschied, der aber kleiner als sonst bei den Basiliken ist. Der Grundriss des Domes von Levoèa wirk sehr ausgeglichen, ebenso wie die Architektur. Es ist ein Ergebnis der Tätigkeit der beteiligten Bauhüttenwerke, wahrscheinlich beeinflusst von der Architektur von Podunajsko. Ausgeglichene Architektur, einfache Säulen mit quadratischem Grundriss und einfache Kreuzgewölbe geben das Gefühl der Schlichtheit. In Wirklichkeit handelt es sich hier um ein Werk sehr entwickelter Baukunst. Der Dom ist nach den Grundsätzen der mitellalterichen Nummernsymbolike errichtet, die meistens bei französischen Kathedralen zur Anwendung kamen. Das Dreischiff, ein Symbol der heilige Dreifaltigkeit, kommt auch in anderen Kirchen vor. Wichtiger ist das Kirchengewolbe (ein Symbol des Himmels), das an den 12 Säulen erinnert, genau wie die Kirche an die 12 Apostel gemahnt. In Latein bedeutet das Wort ecclesia Kirche. In die Kirche kam man ursprunglich durch fünf Portale - das Symbol der fünf Wunden Christi. Die Innenausmasse sind: Länge 49,5 m, Breite 22 m, Höhe des mitleren Schiffes 19 m. Interessant ist, dass das Heiligtum gegenüber den riesigen Ausmaßen der Baues ziemlich klein ist und auch die drei vorderen und letzten Gewölbeteile enger als die drei mittleren sind. Dies kann seine Ursache in Änderungen der Pläne haben. Eine Einheit bildet die heutige Sakristie, gestaltet als Heiligtum mit Gewölbeteilen. Die Kirche ist durch dreiteilige gotische Fenster beleuchtet, ausgefüllt mit verschiedenen geometrischen Kreisen, zusammengesezt aus drei und vierblättrigen Blüten. Uber dem südlichen Portal ist eine gotische Rosette angebracht. Von den zwei Hauptportalen ist das südliche prachtvoller gestaltet. Durch dieses Poratl betraten das Stadtmagistrat und hochstehende Besucher das Gebäude. Es ist reich profiliert. An den Köpfen der Säulen sind Maskaronen mit menschlichem Gesicht und Tierengestalten angebracht. Diese sollten vor dem Eindringen der bösen Mächte in den Dom schützen. Der südliche Vorraum stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und verfügt über ein interessantes Sternengewölbe, dessen Rippen mit gemalten Ornamenten geschmückt sind. Der nördliche Vorraum hatte ursprünglich ein Balkendecke, später, im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts bekam er ein Netzgewölbe, gebaut wahrscheinlich auf Kosten des damaligen Priester Ján Henckel. Er ließ auch das Bibliotheksgebäude über dem Eingang zur Kapelle des heiligen Georg bauen. Man nimmt an, dass das Wappen an der Konsole nicht der Familie Turzo, sondern ihm gehörte. Das nördliche Portal hat eine einfachere Profilierung als das südliche. Aus dem Vorraum des Portales fuhrte ein gotisches Portal in die Kapelle des heiligen Georg. Hier befinden sich auch ein Renaissanceportal bis zu den Emporen und der Bibliothek. Auch die westliche Empore verfügt über ein Sternengewölbe.     Die jüngste Zubauten der Kirche sind die Kapellen, die an den Seiten des Turmes stehen. Errichtet wurden sie 1859 - 1860. Die Gewölbe und Fenster sind pseudogotisch.     Der Kirchenturm, der Ende des 18. Jahrhunderts wegen seines schlechten technischen Zustand abmontiert wurde, wurde 1852 - 1858 nach den Plänen von Friedrich Mück in neogotischem Stil gebaut. Die Arbeiten führte Steinmeister ¼udovít Schmidt durch. Eine neue Dachkonstuktion und Beschindelung erfolgte nach dem Brand im Jahr 1923. FOTOALBUM             |
Altäre   Oben  1. Hauptaltar des Heiligen Apostels Jakob  2. Altar des heiligen Johannes  2. Altar der heiligen Anna  4. Altar des heiligen Petrus und Paulus  5. Altar des heiligen Nikolaus  6. Altar der heiligen Katharina  7. Altar des Erzengels Michael  8. Altar der 14 Nothelfer  9. Altar des guten Hirten 10. Altar der Schneekönigin Maria 11. Altar der Geburt Christus 12. Altar Vir dolorum - Matej Korvín 13. Altar der zwei Marias 14. Weihnachtsaltar 15. Altar der heiligen Elisabeth Durínska 16. Altar der Maria Loretánska 17. Altar des heiligen Johannes Nepomuk 18. Kleiner Altar der heiligen Katharina aus Vyšné Repaše     Das Zentrum jeder Kirche sind die Altäre. Meistens reichte ein Altar für die ganze Kirche aus. Im Mittelalter liessen sich die Zünfte, aber auch die reichen Stadtbürger eigene Altäre bauen. Manche hatten auch eigenen Priester. Das Fundament jedes Altares bildet der Altartisch - Menza - ein Platz, wo die Eucharistie gefeiert wird. Die ersten christlichen Altären entstanden an den Gräben der Märtyrer, davon kommt der Brauch, in die Altäre Reliquien zu legen. Den Raum zwischen dem Boden und dem Altartisch bedeckte entweder künstlerisch besticktes Tuch oder bemalte wie geschnitzte Bretter, Antipendium genannt. Ein weiterer Teil der gotischen Altären war die Predela, ein Teil zwischen dem Altartisch und dem Altarschrank.     Besonderes Kunsthandwerk wurde auf die Ausgestaltung der Altarschränke gewendet. Meist handelt es sich um Heiligenfiguren oder Szenen aus dem Leben Christi und der Heiligen. An den Schränken waren Flügel angebracht, die zu schließen waren. Bemalt waren sie ein- oder auch beidseitig, oder mit Reliefen an einer Seite geschmückt. Die Altäre waren an Werktagen geschlossen. Manche Altäre haben auch noch hinten feste Flügel. Die Altäre wurden mit einem sogenannten Veilchen-Schild abgeschlossen. Das Schild unterstreicht die Vertikalorientierung der Gothik. An den Altären stechen vor allem die Schnitzereien hervor. In der Barockzeit war der Tischler einer der führenden Handwerker bei der Errichtung eines Altars.     Zu bedenken ist, dass in Mitteleuropa sehr wenig Tafelaltäre komplett erhalten sind.Sie sind entweder während der Reformation beseitigt oder später durch Barokaltäre ersetzt worden. In machen Fällen fielen sie auch dem Holzkäfer oder Bränden zum Opfer. Öfters haben Kunsthistoriker Probleme mit der genauen Rekonstruktion von Altären, die sie nur aus Dokumenten oder erhaltenen Zeugnissen kennen. Manchmal fehlen Teile, manche Statuen und Tafelbilder sind in Museen und Galerien verbracht worden. Deswegen ist es bemerkenswert, dass in Levoèa und Bardejov soviele gotische Altäre noch an ihren ursprünglichen Plätzen erhalten blieben. Gründe dafür mögen in der konfliktarmen Reformationszeit in dieser Region zu suchen sein. Ein anderer Grund liegt in der armen Bevölkerung, die nicht über die Mittel verfügte, um Altäre zu ersetzen.     Wir wissen, dass nicht alle mittelalterlichen Altäre in Levoèa erhalten geblieben sind. Im 15. und 16. Jahrhundert waren im Dom des heiligen Jakob Altäre vorhanden, die heute nicht mehr existieren: z.B. der Altar des heiligen Vavrinec, der heiligen Barbora, des heiligen Kreuzes, des heiligen Georg. Der heiligen Dreifaltigkeit und der Altar des heiligen Hieronymus. Man geht davon aus, dass diese Altäre während der reformationszeit vernichtet wurden. Aber auch nach diesen historischen Einschnitten blieb der Dom des heiligen Jakob durch die Schönheit seiner Altäre einzigartig in Europa. |
Altar Vir dolorum - Matej Korvín   Oben     Der Altar steht an der vorderen wand des Südschiffes. Er zählt zu den größten Altaren des Domes. Den Namen bekam das Kunstwerk nach dem Wappen des Königs Matej Korvín und dessen zweiter Frau, Beatrice von Neapel. Der Altar war ein Geschenk des Paares an die Stadt Levoèa. Matej Korvín besuchte Levoèa 1474, zwei Jahre später eheleichte er erst Beatrice. Im Altarschild ist die Figur des heiligen Andreas abgebildet. Möglicherweise handelt es sich um einen Votivaltar, mit dem der König um einen Thronfolger gebeten hat. Der Altar atmet im unterschied zu den anderen Altären des Domes nicht kleinbürgerlichen, sondern adeligen Charakter. Es ist nicht bekannt, wo der Altar angefertigt wurde.     1480 lebte in Levoèa ein Schnitzer namens Johann. Er ist vermutlich der Urheber des Altars. Wir wissen nicht, ob es sich bei den heutigen Flügeln um Originalteile handelt, oder ob sie von einem anderen Altar stammen. Sie sind kleiner als der Altarschrank. Der Altar wechselte öfters seinen Standort. 1700 sollte er im Hauptschiff stehen. 1683 wurde er aber wahrscheinlich aus dem Dom entfernt. 1731 wurde er wieder aufgestellt und erneut geweiht. An den Seiten sind Passionsmotive dargestellt, die 1784 entfernt wurden.     Der Altar stand an der südlichen Wand des Südschiffes gegenüber dem zugemauerten kleinen Portal. Erst nach der Restaurierung durch die Brüder Kortba 1955/56 wurde er an seinen heutigen Platz gestellt. Im Altarschrank steht die Figur eines Mannes, der seine Wunden zeigt, an den Seiten sind kleinere Figuren der Jungfrau Maria und des heiligen Johannes angebracht. Es wird vermutet, daß es sich bei diesen beiden Figuren um Portraits des Königspaares handelt. Vor allem das Gesicht des heiligen Johannes weist große Ähnlichkeit mit Matej Korvín auf.     Im zart ausgearbeiteten Aufsatz dominiert die Monstranz, die von zwei Engel flankiert wird. Der obere Teil wird von der Figur des heiligen Andreas gekrönt. An der linken Altarseite befindet sich eine kleine Statue, ursprünglich für den Hofnarren des Königs gehalten, bei der Restaurierung wurde allerdings eine Inschrift entdeckt, die die Plastik als Prophet Jessaia identifiziert.     Künstlerisch besonders wertvoll sind die Malereien an den Altarflügeln. Der Urheber ist der Maler Mikuláš aus Levoèa. Die Malereien an den Rückseiten haben große Ähnlichkeit mit den Malereien in der Zapolský Kapelle in Spišská Kapitula. Es ist möglich, daß sie von Schöngauer beeinflußt sind. Der vordere Teil der Altarflügel stellt dar: heiliger Sebastian, heiliger Christoph, heiliger Johannes, der Täufer, heiliger Jakob, heilige Barbara und heilige Katharina, sowie heilige Dorotha und Margarethe. An den geschlossenen Altarflügeln sind Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria dargestellt: Maria Empfängnis, Besuch bei Elisabeth, Geburt Christi, die heiligen drei Könige. FOTOALBUM       |
Altar der Maria Loretánska   Oben     Der Altar entstand 1700 im Barockstil. Geweiht wurde er 1731.     Er befindet sich im Oratorium von Korvín. FOTOALBUM |
Kleiner Altar der Heiligen Katharina aus Vyšné Repaše   Oben     Bei der Auflösung des Diözesanmuseums von Spisska Kapitula in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde dieser Altar entdeckt, gerettet und restauriert (von A. Darolovár 1977/78). Seinen Standort fand der Altar in der Kapelle des heiligen Georg.     Der Altar stammt aus den Jahren 1510-1520. Der Altarschrein birgt die Statue der Heiligen Katharina. An den Altarsflügel sind vorne die Hl. Barbara und Dortha und hinten Hl. Apolonia und Ottilie dargestellt. FOTOALBUM |
Einzelstehende Plastiken   Oben     Es gibt neben den bereits genannten Altären noch zahlreiche einzelstehende Statuen. Es sind so viele, daß sie eine interessante und wertvolle Galerie bilden könnten. Manche von ihnen wurden als Einzelfiguren konzipiert (Kreuzigungsgruppe), die anderen könnten Teile von aufgelassenen Altären sein.     Der Gekreuzigte. Er gehört zu den ältesten Plastiken der Kirche. Er steht vor dem Kreuz, das den „Baum des Lebens“ symbolisiert. Wahrscheinlich entstand er 1350. Christus wird hier nicht als Sieger, sondern als leidender Mensch dargestellt. Blut, Wunden und Brustkorb sind besonders naturalistisch gestaltet. Nur das Minenspiel des Gesichtes deutet bereits den Triumph über Tod und Hölle an. Restauriert wurde die Statue von A. Darolová 1971.     Kreuzigungsgruppe im nördlichen Vorraum. 1440-1460 von einem anonymen Urheber gefertigt. Die Figuren sind robust gestaltet. Die Technik der Darstellung erinnert mehr an einen Bildhauer denn an einen Schnitzer. Naturalistische Details wie Blut und Wunden sind besonders betont. 1955 wurde die Gruppe restauriert.       Kreuzigungsgruppe im Oratorium von Korvín. Die Gruppe ist auf der Balustrade der Südempore - genannt Oratorium von Korvín - postiert. Die Statuen haben die Größe 120 cm-200 cm. Sie sind aus Lindenholz gefertigt. Sie datieren auf das Ende des 15. Jahrhunderts. Wahrscheinlich stammen sich aus der Werkstatt von Meister Pavol. Zusammen mit der Madonna von Csáky und der Statue des Heiligen Georg bildet die Gruppe das Meisterwerk des Künstlers. Die anderen Statuen haben eindeutig andere Urheber. An den Enden der Ärmel sind Medaillons mit Abbildungen der Evangelisten angebracht. Restauriert wurde die Gruppe 1962 von den Brüdern Kotrba.         Barocke Kreuzigungsgruppe. Sie befindet sich an der Außenseite der Südmauer. Sie steht an dem Ort, wo sich ein vermauerter Einlaß befand. Geschützt wird sie durch ein Gitter. Seit 1747 wird sie von Gläubigen sehr verehrt. Man spricht ihr den Sündenablaß zu. Sie entstand werden der Rekatholisierung in jesuitischen Werkstätten.     Statuen der Heiligen Rochus und Kosmas. Sie sind aus Holz gefertigt und stehen an den Säulen der Orgelempore. Rochus und Kosmas sind die Schutzpatrone der Seefahrer. Sie stammen von 1500. Restauriert wurden sie 1955 von den Brüdern Kotrba.       Die Reiterstatue des Hl. Georg. Sie gehört zu den wertvollsten Werken der Kirche. Wahrscheinlich stammt sie von Meister Pavol aus dem jahr 1515. Sie steht auf ihrer ursprünglichen Konsole in der Ecke der Kapelle des Hl. Georg. Ihren Hintergrund bilden Wandmalereien, die die Legende des Hl. Georg illustrieren. Die Gruppe besteht aus drei einzelstehenden Plastiken, die Ähnlichkeit mit der Georgsdarstellung in Spišská Sobota aufweisen. 1973 wurden sie von Herman Kotrba restauriert.       Pieta. Sie steht bei der Säule am Nordeingang der Kirche. Sie stammt aus dem Diözesanmuseum. Es handelt sich beim Schöpfer wahrscheinlich um einen Schnitzer aus der niederen Bevölkerung. Die Plastik ist nicht datiert.         Madonna aus Uloža. Teilweise ist die Madonna beschädigt. Sie steht in der Kapelle des Hl. Georg. Sie gehört zu den wertvollsten Zeugnissen der slowakischen Frühgotik. Sie datiert auf 1350. FOTOALBUM |
und lade Sie gleichzeitig zum Besuch dieser historischen Stätte ein. Willkommen! Rudolf Kukura |
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